Bereits seit Jahrzehnten werden Daten zu Höhlen
Nordbayerns in Vereinskatastern- und überörtlichen Gebietskatastern
(privat) verwaltet. Detailinformationen über Dolinen sind dort jedoch
(ausnahmsweise) nur zu finden wenn es sich bei den erfassten Höhlen
auch gleichzeitig um Dolinen (Höhleneingänge, Schächte)
handelt oder um Dolinen die in engem Zusammenhang mit der Höhle (z.
B. Höhlenverlauf) zu sehen sind. Eine systematische und vollständige
Erfassung dieser und aller sonstigen Dolinen erfolgt jedoch bei Katastergründung
[1988] meines Wissens in Bayern bisher weder in staatlichen Katastern
[LfU] noch in regionalen Höhlenkatastern und im zentralen Höhlenkataster
Fränkische Alb
Um das bereits angesammelte Datenmaterial zu Dolinen gezielt zusammenzuführen
und um auch künftig bekannt werdende Dolineninformationen sofort
archivieren zu können, wurde 1987 von den Vereinskatasterführern
der nordbayerischen Höhlenforschervereine vorgeschlagen - neben den
Höhlenkatastern - einen zentralen (privaten) Dolinenkataster Nordbayern
(DKN) aufzubauen.
Auf Wunsch der im ehemaligen Regionalverband Nordbayern (Nachfolgeorganisation
INH [Interessengemeinschaft nordbayerischer Höhlenforscher] zusammengeschlossenen
Höhlenforschervereine begann ich [E. Klann] deshalb 1988 mit dem
Aufbau und der systematischen Weiterführung eines entsprechenden
privaten Dolinenkatasters, welches ich auch heute noch ständig aktualisiere
und ergänze.
Das Arbeitsgebiet meines/des Dolinenkatasters
ist Nordbayern, wobei mit Nordbayern alle karstaufweisenden Bereiche Bayerns
nördlich der Donau sowie die Randbereiche der südlichen Frankenalb
südlich und östlich der Donau angesprochen werden.
entnommen aus: HUBER, F. (1967): Die Höhlen des Karstgebietes A
Königstein. - Jahreshefte für Karst- und Höhlenkunde, Heft
8, Bd. 2, S. 3; München.
siehe auch Detailkarte Karstgebiete der Fränkischen Alb gemäß
Höhlenkataster
Fränkische Alb
Aufnahmekriterien
Alle „Dolinen“ - hier definiert als Überbegriff für
die Karsthohlformen (Lösungs, Alluvial-, Subsidenz-, Einsturzdoline,
Erdfall, Karstschlot) - mit in der Regel einem Mindestdurchmesser von
1 Meter (Ausnahme Schächte) können mittels DKN-Aufnahmebogen
(siehe http://www.dk-nordbayern.de/index.php?main=aufnahmebogen&over=8
) erfasst und dem DKN-Katasterführer zur weiteren Verwaltung übersandt
werden.
Mit Erstellung und Verfügungstellung der grundlegenden Unterlagen
- Dolinenaufnahmebogen,
Erläuterungen zum Dolinenaufnahmebogen, Ausführungen zum Dolinenkataster
- an die „Dolineninteressenten“ im Jahre 1989 waren alle Voraussetzungen
für eine einheitliche Dolinenaufnahme und systematische Katasternummernvergabe
gegeben.
Das Bayerischen Landesamt für Umwelt führte ab etwa 2012 in
einer von der EU geförderten Sonderaktion eine umfangreiche, möglicht
allumfassende Datenrecherche - Sammlung der Dolinendaten aus alten eigenen
Unterlagen, von weiteren Behörden (Landratsämter, Forstämter,
Straßenbauämter u.a.m), Kommunalverwaltungen und privaten Datenbanken
[z. B. DKN] - durch.
Seit 2015 sind die vom [LfU] erarbeiteten Gefährdungskarten für
Subrosionen (überwiegend Dolinen/Erdfälle) und Georiskobjekte
für die meisten nordbayerischen Landkreise mit Karstflächen
im Internet im UmweltAtlas Bayern einsehbar [siehe http://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_angewandte_geologie_ftz/index.html?lan].
Die dort zu findenden und noch nicht vom DKN erfassten Subrosionen wurde
ab 2015 größtenteils auch ins DKN übernommen.
. |